Lehrperson mit mutiertem Virus infiziert - Klasse in Quarantäne
Die 3. Klasse der Primarschule Gamprin wurde gestern nach Hause geschickt und wird am Samstag getestet.
In Gamprin wurde gestern die 3. Klasse der Primarschule nach Hause geschickt. Der Grund: Eine Lehrperson wurde positiv auf eine der neuen Coronavarianten getestet. Das geht aus einem E-Mail an die Eltern der Schüler der 3. Klasse hervor, das dem «Vaterland» vorliegt. Die Klasse werde ab sofort geschlossen, die Kinder dürften ab Donnerstagnachmittag, 25. Februar, den Unterricht «vorderhand nicht mehr besuchen», heisst es in dem Schreiben. Das habe das Contact Tracing so angeordnet. Das Schulamt hat auf Anfrage den Vorfall bestätigt.
Die Eltern der betroffenen Schüler wurden gestern Nachmittag von Mitarbeitern des Contact Tracing telefonisch kontaktiert. Eine der Anordnungen ist laut dem E-Mail der Primarschule Gamprin jetzt schon klar: Die Drittklässler müssen sich am Samstag in der Corona-Teststation in Vaduz testen lassen.
Ende Januar traf es die Basisstufe Malarsch
Einen identischen Fall gab es bereits Ende Januar im Basisstufe Marlarsch in Schaan (Kindergarten und 1. Klasse Primarschule). Auch dort trat eine der mutierten Virusvarianten auf. Damals mussten auch die Eltern und Geschwister der Kinder in für sieben Tage in Quarantäne. Für die Testung der Kinder wurde damals auf den Spucktest zurückgegriffen. Ein Drittel der Kinder wurde positiv getestet, jedoch nicht alle auf die mutierte Virusvariante. Dies bedeutet, dass durch die Testung eine weiterer Infektionsherd festgestellt werden konnte. Der Grund für die Zurückhaltung der Fachleute, aber auch der Regierungen in Europa, wenn es um die Lockerungen der Coronamassnahmen geht, sind die neuen und ansteckenderen Varianten des Virus. So sagte auch Gesundheitsminister Pedrazzini am Dienstag an der Medienkonferenz: «Die grossen Unbekannten bleiben die Mutationen. Sowohl was die Aufhebung der Massnahmen anbelangt, wie auch ob im Herbst Nachimpfungen nötig sein werden.»
Jeder positive Test wird auf die Mutationen untersucht
In Liechtenstein wird im Gegensatz zu grösseren Ländern jede positive Laborprobe auf die Mutationen untersucht. Wie Gesundheitsminister Pedrazzini am Dienstag erklärte, gab es bisher 38 Fälle, die mit einer neuen Virusvariante infiziert waren. Doch Liechtenstein stützt sich nicht nur auf die Testungen. Derzeit nimmt man an einer wissenschaftlichen Studie der Universität Innsbruck über den Nachweis von Sars-Cov-2-Virenbruchstücken im Abwasser teil, welche aktuell noch läuft.
«Erste Zwischenresultate bestätigen, dass die Konzentration von Virenbruchstücken im Abwasser gut mit den Fallzahlen korreliert und dass sogar der Anteil der Mutationen mit einer guten Übereinstimmung mit den Tests nachgewiesen werden kann», sagte Mauro Pedrazzini dazu gestern auf Nachfrage. Ein Kerngegenstand der Studie ist, ob die Untersuchung des Abwassers künftig als Frühwarnsystem genutzt werden könnte. Dies könne jedoch erst gesagt werden, wenn die wissenschaftliche Auswertung der Studie vorliege, so der Gesundheitsminister.